Voksinitiative NRW: Insekten retten - Artenschwund stoppen

Foto: (o.l. und u. K. Geilen)/ o.r. H. Bergjürgen)
Foto: (o.l. und u. K. Geilen)/ o.r. H. Bergjürgen)

Die drei großen NRW-Naturschutzverbände - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) - haben zusammen eine Volksinitiative für den Erhalt der Insekten-Artenvielfalt konzipiert. Ziel dieser Volksinitiaitve ist es, konkrete Ansätze zur Verbesserung der Artenvielfalt von Insekten in den Landtag NRW einzubringen. Dafür soll eine Unterschiftenaktion gestartet werden.

 

Weitere Informationen

 


Aktionen vor Ort

08.08. 2020  Helfer vom NABU Haltern haben am Wochende auf dem Büchermarkt Unterschriften, für die Volksinitiative Insekten retten - Artenschwund stoppen gesammelt.

Geprägt war dieser Tag von der großen Hitze. Dennoch konnten um die 80 Unterschriften gesammelt werden, wie z.B. auch vom Bürgermeister Bodo Klimpel sowie Vertretern anderer Parteien . In den kommenden Wochen wird der NABU Haltern, der Natur- und Vogelschutzverein Haltern, die Naturparkführer Hohe Mark, der Heimatverein Lippramsdorf und viele andere weiter aktiv Unterschriften sammeln, aktiv unterstützt werden sie dabei auch durch SPD Haltern und die Grünen. Beide Parteien sind auch auf Landesebene die Hauptunterstützer der Volksinitiative.

Fotos: (K. Geilen) NABU-Infostand am alten Rathaus 

 

Finden Sie hier einen von Carola De Marco verfassten Leserbrief bezüglich des Zeitungsartikels zur Volksinitiative vom 11.08.2020 verfasst von  Frau Schrief.


Leserbrief zum Zeitungsartikel vom 11.08.2020 über die Volksinitiative, verfasst von Frau Schrief

Sehr geehrte Frau Schrief, liebes Redaktionsteam,

den Zeitungsartikel vom 11. August habe ich soeben gelesen und bedanke mich für Ihre Berichterstattung. Allerdings bin ich etwas erstaunt, denn ich vermisse Hinweise auf so wichtige UnterstützerI*innen wie Frau Pliete von  der SPD sowie Herr Stegemann von der CDU, die neben der WGH, der FDP und den Grünen ihre Unterstützung signalisiert haben. Das Reduzieren der Ziele auf einen Garten (so stolz wir auch darauf sein dürfen) macht mich traurig, denn es geht bei der Volksinitiative um so viel mehr. Deshalb bitte ich Sie um Veröffentlichung der nachstehenden Informationen:

 

Was ist eine Volksinitiative?
Lt. geltender Gesetze und Verordnungen des Landes NRW (SGV. NRW) ist eine Volksinitiative ist ein Instrument der direkten Demokratie. Hiermit können sich die Bürger*innen des Landes Nordrhein-Westfalen an den Landtag wenden. Wenn die Volksinitiative von mindestens 0,5 Prozent (ca. 66.000) der Stimmberechtigten in NRW unterzeichnet wurde, muss der Landtag über die Forderungen beraten. Im Vorfeld müssen Antragsformulare, Zeitraum, Rahmenbedingungen und mehr mit dem Land NRW abgestimmt werden. Die Unterschriftenlisten sind wichtige Dokumente und das korrekte Ausfüllen entscheidet mit darüber, ob die Unterschrift gültig ist oder nicht.

Zur Vorgeschichte:
Wir erleben einen dramatischen Verlust an Tier- und Pflanzenarten. Vor allem der Rückgang von Insekten und Vögeln führt deutlich vor Augen, dass wir in vielen Handlungs- und Politikfeldern grundlegend aktiv werden müssen. Um diese negative Entwicklung zu stoppen brauchen wir ein konsequentes Umsteuern in vielen Politikfeldern. Die Landesregierung ist weitgehend untätig, mit unserer Volksinitiative möchten wir gemeinsam mit den Bürger*innen des Landes Nordrhein-Westfalen Druck aufbauen, um diesen Stillstand zu beenden. Unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ haben die NRW Landesverbände des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) und des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) die Volksinitiative Artenvielfalt ins Leben gerufen.
Ziel der Initiative ist es, konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den NRW-Landtag einzubringen und das Land so zu mehr Natur- und Artenschutz zu bewegen.

UNSERE FORDERUNGEN:
1. Flächenfraß verbindlich stoppen
2. Schutzgebiete wirksam schützen
3. Naturnahe und wilde Wälder zulassen
4. Naturverträgliche Landwirtschaft aktiv voranbringen
5. Biotopverbund stärken und ausweiten
6. Lebendige Gewässer und Auen sichern
7. Artenschutz in der Stadt fördern
8. Nationalpark Senne ausweisen
Auf der Rückseite der Unterschriftenbögen sind diese Forderungen näher erläutert und wir vom NABU Haltern erörtern diese gern mit interessierten Bürger*innen.

„Der Natur- und Artenschutz muss nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt gestärkt werden“, erklärt Christian Lynen. Hier sei die Landesregierung gefordert, dafür den ordnungsrechtlichen Rahmen zu setzen. Die Verbände fordern zum Beispiel klare landesrechtliche Vorgaben etwa zur Eindämmung der Lichtverschmutzung und ein Verbot so genannter Schottergärten. Da gebe es noch viel Handlungsbedarf, auch hier in Haltern.

Mit der Stimme des Volkes sprechen:
„Mit der Volksinitiative Artenvielfalt wollen wir uns zudem bewusst im Kommunalwahlkampf bemerkbar machen“, sagt Christian Lynen. Auch bei uns müsse sich die Politik daran messen lassen, was sie für ein lebenswertes Haltern tut. Artenschutz und Klimaschutz gehen Hand in Hand. „Denn mit mehr Natur in der Stadt können wir auch wirksam dem Klimawandel begegnen.“
Ein Besucher des NABU-Standes zur Volksinitiative sagte: „Die Politik gibt anlässlich der Corona-Pandemie hohe Summen aus. Aber wichtig ist jetzt, dass die Gelder an die richtigen Adressen gehen. Nicht die Großen müssen gefördert werden, sondern diejenigen, die nachhaltig und im Sinne der Natur arbeiten. Wir haben die einmalige Gelegenheit, etwas wirklich zu verändern.“
Weitere Zitate aus Gesprächen mit den Besucher*innen: „Wir müssen unsere Umwelt retten – nicht irgendwann, sondern JETZT“. „Nicht nur Geld, sondern auch die Werte unserer Natur sehen...“ „Die Erderwärmung ist nicht mehr zu leugnen...“ Bei Temperaturen am Samstag von über 36 Grad ist dieser Satz mehr als einmal gefallen.
Auch Politiker*innen in Haltern haben ihre Sympathie für die Volksinitiative bekundet. Frau Pliete von der SPD brachte mehrere Unterschriftenbögen mit. Herr Stegemann von der CDU sowie WGH, FDP und die Grünen haben ebenfalls ihre Unterstützung signalisiert. Bürger*innen und Politiker*innen gemeinsam, genau so wünschen wir uns das.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Wienäckern
Ihre Carola De Marco


Weitere Informationen

Was hat es mit der Volksinitiative auf sich?

 Mit einer Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf haben die drei großen NRW-Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) am 23.7. die landesweite Volksinitiative Artenvielfalt gestartet. Ursprünglich sollte die Volksinitiative bereits im April starten. Corona-bedingt hatten die Verbände den Start verschoben.

 

Nun sollen in den nächsten Monaten unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ mindestens 66.000 Unterschriften gesammelt werden. Dann muss sich der NRW-Landtag mit der Volksinitiative beschäftigen. In acht zentralen Handlungsfeldern fordern die Naturschützer einen deutlichen Politikwechsel.

 

Auch der NABU Haltern am See ruft die Bürger*innen auf die Volksinitiative mit einer Unterschrift zu unterstützen und so ein deutliches Signal für notwendige Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt in NRW zu senden. „Die Artenvielfalt auf dem Land aber auch in unseren Städten und Gemeinden muss zukünftig konsequenter und besser geschützt werden, wollen wir unseren Kindern und Enkelkindern einen lebenswerten Planeten hinterlassen“, sagte der Vorsitzende des NABU Haltern am See, Christian Lynen. „Dabei setzen wir nicht nur auf die Unterstützung unserer Mitglieder, sondern appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, sich mit ihrer Unterschrift für ein lebenswertes Nordrhein-Westfalen einzusetzen.“

 

Inzwischen sind 45 Prozent der Arten in NRW bedroht. Der dramatische Rückgang vieler Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten duldet keinen Aufschub mehr“, so Christian Lynen. „Auch hier in Haltern sieht es nicht besser aus. Deswegen gehen wir trotz Corona jetzt bewusst raus auf die Straßen und Marktplätze um Unterschriften zu sammeln. Dabei werden wir selbstverständlich alle Hygieneregeln beachten.“ So kann man erstmalig am 23. Juli ab 11 Uhr an der Blumenwiese Im Wienäckern 49 Unterschriften für die Volksinitiative Artenvielfalt NRW abgeben. Weitere Aktionen und Unterschriftenstände sind auch vom Natur- und Vogelschutzverein, vom Heimatverein Lipprahmsdorf sowie den Naturparkführern geplant. Wir freuen uns über weitere Unterstützung zur Unterschriftensammlung.

 

Konkret fordern die Verbände einen Stopp des Flächenfraßes, mehr Waldflächen ohne Nutzung, die Ausweitung des Biotopverbundes und die Ausweisung eines Nationalparks Senne. Auch müssten der ökologische Landbau deutlich ausgeweitet, ein Verbot chemisch-synthetischer Pestizide in Naturschutzgebieten durchgesetzt und die Gewässer und Auen wirksamer geschützt werden. In allen diesen Politikfeldern sehen BUND, LNU und NABU Stillstand oder Rückschritte. Ein politischer Wille der Landesregierung, dem dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt konsequent zu begegnen, sei nicht erkennbar, so die Naturschutzverbände. Vereinzelte Förderprogramme ersetzten keine Strategie und ansonsten werde dem Credo, die Wirtschaft zu ‚entfesseln‘, alles untergeordnet.

 

Der Natur- und Artenschutz muss aber nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt gestärkt werden“, erklärte Christian Lynen. Hier sei die Landesregierung gefordert, dafür den ordnungsrechtlichen Rahmen zu setzen. Die Verbände fordern so zum Beispiel klare landesrechtliche Vorgaben etwa zur Eindämmung der Lichtverschmutzung und ein Verbot so genannter Schottergärten. Umgesetzt werden müssten die Maßnahmen dann allerdings in den Städten und Gemeinden.

 

Mit der Volksinitiative Artenvielfalt wollen wir uns zudem bewusst im Kommunalwahlkampf bemerkbar machen“, sagte Christian Lynen. Auch vor Ort müsse sich die Politik daran messen lassen, was sie für lebenswerte Städte und Kommunen tut. Hier geht der Artenschutz Hand in Hand mit dem Klimaschutz. Denn mit mehr Natur in der Stadt können wir auch wirksam dem Klimawandel begegnen.“

 

 Wer kann unterschreiben?

 Um die Forderungen der Volksinitiative Artenvielfalt NRW zum Thema im Landtag zu machen müssen mindestens 0,5 Prozent der deutschen Stimmberechtigten (ab 18 Jahren) in Nordrhein-Westfalen unterschreiben. Gültig sind nur manuelle Unterschriften auf dem offiziellen Unterschriftenbogen. Das Stimmrecht aller Unterzeichnenden müssen sich die Initiatoren der Volksinitiative von der jeweiligen Gemeinde der Hauptwohnung bestätigen lassen.

 

Wo kann ich unterschreiben?

 Man findet die Unterschriftenbögen auf der Webseite der Volksinitiative www.artenvielfalt-NRW.de zum Download und Ausdrucken. Außerdem wird es Sammelstellen in Ladenlokalen und Geschäftsstellen in ganz Nordrhein-Westfalen geben, in denen Unterschriftenbögen abgeholt und abgegeben werden können. Eine Liste aller Sammelstellen findet sich auf der Webseite. Natürlich kann man die Unterschriftenbögen auch beim Kampagnenteam der Volksinitiative kostenfrei bestellen: Einfach eine Mail an Kontakt@artenvielfalt-NRW.de.

 

Wo gebe ich die ausgefüllten Bögen wieder ab?

 Ausgefüllte Unterschriftenbögen können an den Sammelstellen abgegeben oder direkt an das Kampagnenteam geschickt werden: Volksinitiative Artenvielfalt, Postfach 19 00 04, 40110 Düsseldorf. Das Kampagnenteam legt fertige Unterschriftenbögen dann den zuständigen Einwohnermeldeämtern zur Prüfung vor. Personen aus unterschiedlichen Gemeinden oder Städten sollten daher auf unterschiedlichen Unterschriftenbögen unterschreiben.

 

 Wer steht hinter dem Volksbegehren?

 Die Volksinitiative Artenvielfalt wurde durch die NRW-Landesverbände des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) und des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ins Leben gerufen, um eine landesweite Kampagne zum Erhalt der Artenvielfalt in NRW durchzuführen. Ziel der Initiative unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ ist es, konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den NRW-Landtag einzubringen und das Land so zu mehr Natur- und Artenschutz zu bewegen. Eine Übersicht über die weiteren Unterstützer*innen der Volksinitiative findet man auf der Webseite www.artenvielfalt-NRW.de.

 

Kontakt für Rückfragen vor Ort:

 NABU Haltern am See, info@nabu-halternamsee.de T. 02364 935330

 

Kontakt für Medienanfragen landesweit:

 BUND NRW: Dirk Jansen, Geschäftsführer, T. 0172 2929733, dirk.jansen@bund.net

 NABU NRW, Birgit Königs, Pressesprecherin, NABU NRW, T. 0173 4699296, Birgit.Koenigs@NABU-NRW.de

 

Mit vielfältigen Grüßen

 

Ihr NABU Haltern am See

 

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